Mehr als 100 Interessierte, diverse reparierte Geräte, gemütliche Gespräche und insgesamt € 500,- an Spenden. Ein grandioses Ergebnis für das erste Meringer Reparaturcafé der UWG.
Wer vergangenen Sonntag die Treppen des Papst-Johannes-Hauses empor stieg, konnte schon das Stimmengewirr, Gelächter und gelegentliche Hämmern aus dem Filmsaal hören.
An diesem Nachmittag besuchten mehr als 100 Interessierte das erste Meringer Repair Café, veranstaltet von der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) Mering. Schon vor offiziellem Beginn war der Andrang groß. Viele hatten elektronische Kleingeräte, wie Lampen, CD-Player oder Lautsprecherboxen dabei.
So wie Georg Hoppe aus Mering. Er ließ seinen Wasserstaubsauger zerlegen und fachmännisch überprüfen. Begeistert erklärte er: „Solche Veranstaltungen gibt es bisher viel zu wenig. Vor allem für Leute, die ihre Dinge nicht selbst reparieren können, ist so etwas super und ich finde es schade, wenn Geräte so gebaut werden, dass man sie nicht mehr reparieren kann.“ Auch ein altes Spinnrad, Spielzeug und Kleidungsstücke konnten repariert werden, und für zwei Fahrräder wurde die Werkstatt zeitweise kurzerhand nach draußen verlegt.
Einige Leute kamen auch einfach so vorbei und ließen sich Kaffee und Kuchen in der entspannten Atmosphäre schmecken. „Wir waren in der Nähe und wollten einfach mal schauen, wie das hier läuft und uns einen Kuchen mitnehmen“, erklärte die Meringerin Evi Sowa.
UWG Bügermeister-Kandidat Mathias Stößlein war begeistert: „Ich bin überrascht von diesem großen Interesse. Daran sieht man, dass es einen hohen Bedarf hier in Mering gibt.“
Dass es ein zweites Repair-Café geben wird, darin sind sich die Mitglieder der UWG einig. Sie seien von zahlreichen Leuten gebeten worden, das Café weiterhin anzubieten und waren selbst mit sehr viel Spaß und guter Laune dabei: „Ich konnte eine uralte Nachttischlampe reparieren. So etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen,“ berichtete Bernhard Siegel begeistert. Etwa die Hälfte der Geräte wurden wieder gangbar gemacht, für weitere 20 Prozent konnten Empfehlungen für Ersatzteilbeschaffung gegeben werden. Auch Beratung zur Bedienung von Geräten, wie Nähmaschinen, wurde nachgefragt.
„Nach dieser ersten Erfahrung wissen wir nun auch, wie die Organisation läuft und haben Ideen wie wir Wartezeiten verkürzen können“, erklärte Thomas Rundt. Auch Kooperationen mit anderen Meringer Vereinen seien für die Zukunft gewünscht, berichteten die Veranstalter des Repair Cafés.
Spenden an den Bienenkorb und die Meringer Tafel
Erfreulicher Nebeneffekt: Für Kaffe, Kuchen und die Reparaturen spendeten die Teilnehmer an nur einem Nachmittag € 215 die durch den Spitzenkandidaten Mathias Stößlein auf € 250 aufgerundet werden. Die Spende geht dann an den Bienenkorb in Mering.
Da die Kandidaten der UWG auch die Meringer Tafel mit einer Spende unterstützen wollten wird derselbe Betrag aus den Reihen der Kandidaten nochmal aus eigener Tasche aufgebracht und somit können € 500,- als Ergebnis des ersten Reparaturcafés gespendet werden. Wir werden dazu weiter berichten!
INFO
Repair-Cafés, oder zu deutsch Reparatur-Cafés, sind Selbsthilfewerkstätten, organisiert von Ehrenamtlichen, zum Reparieren defekter Alltags- und Gebrauchsgegenstände. Dazu gibt es oftmals Kaffee und Kuchen. Die Idee ist, ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft zu setzen und Müll zu vermeiden. Eines der ersten Reparatur-Cafés wurde 2002 in Kempten veranstaltet, im Jahr 2016 waren weltweit 1000 dieser Selbsthilfewerkstätten auf einem einschlägigen Online-Portal registriert, die Anzahl der tatsächlich veranstalteten Cafés dürfte weit höher sein.
1 Comment
Scherer Heike · 11. Februar 2020 at 13:41
Es ist eine wunderbare Idee, die wir in Mering brauchen. Danke dass ihr sie aufgegriffen habt. Ich habe das Repair-Cafe in Haunstetten am 4. Oktober kennengelernt.